Unsere Denkweise

Oft werden wir gefragt: Wie kommt Ihr nur auf diese Geschmacks-Kombinationen? Nun, da gibt es verschiedene Wege, wie unsere Kreationen entstehen.

A) Die Geschichte

Am Beispiel der Praline "Held von Guntersblum" kann man diese Herangehensweise sehr schön erklären:

Wir fanden die Geschichte des Helden von Guntersblum in einem alten Lesebuch:

Im Oktober 1792 wollte der junge Andreas Büchel zu seinem geliebten Kathrinchen nach Hernsheim, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Doch er kam nicht zu ihr, denn die Franzosen hatten Worms besetzt und die Vorposten standen schon in Mettenheim. Andreas beriet sich mit zwei Freunden und sie ersannen eine List: Sie verkleideten sich mit preußischen Uniformen als Quartiermacher und erzählten überall herum, eine große preußische Armee sei im Anmarsch, um die Franzosen zu überfallen. Sie waren so überzeugend, dass sich das Gerücht bis zu den Franzosen herumsprach. in den dunklen Abendstunden schlichen die Freunde sich zum Vorposten der Franzosen und verbargen sich hinter einem Holunderbusch. Der Wachtposten hörte das Rascheln, gab Alarm und die Franzosen stürmten aus dem Quartier. Sie schossen ins Leere, konnten in der Dunkelheit nicht sehen, Andreas und seine Freunde gaben Pistolenschüsse in die Luft ab - ein großer Radau. Schließlich ergriffen die Franzosen die Flucht — im Glauben, die Preußische Armee sei schon da. Sie zogen sich sogar aus Worms zurück. Andreas konnte zu seinem Kathrinchen und wurde gefeiert: Als „der Held von Guntersblum“! Zum krönenden Abschluss machte er seiner Geliebten auch noch einen Heiratsantrag!

Und so entstand die Praline: Die Schokolade dieser Praline ist dunkel, wie die Nacht, in der es geschah. Sie hat die Form eines Herzens, denn es ist ja eine Liebesgeschichte voller Mut und Hoffnung. In ihrem Inneren verbergen sich Holunder — wie der Busch, hinter dem die Freunde sich versteckten — und Pflaumen, wie „Gunters Pflaumengarten“ — Guntersblum. Außen zieren zarte, fein aromatische Lavendelblüten die Praline, als Symbol für unsere inzwischen wohl geschätzten Nachbarn, die Franzosen. In dieser Geschichte jedoch — draußen!

„Nichts ist wertvoller als ein guter Freund, außer ein Freund mit Schokolade.“ – Charles Dickens (Englischer Schriftsteller):

B) Die Stadt, Historie oder Sehenswürdigkeit

Nun, auch die Geschichte des Helden von Guntersblum hat schon viel Historie in sich — doch oft muß man ganz ohne dies auskommen. Wie zum Beispiel bei der Praline für Bobenheim-Roxheim. Ein schöner, ruhiger Ort mit viel landwirtschaftlicher Fläche, auf der insbesondere Gemüse angebaut wird und mit beachtlichen Seen, auf denen auch jährlich das Gondelfest stattfindet. Fischfang wird aufgrund des Wasserreichtums dort ebenfalls großgeschrieben.

Das ist alles sehr schön — doch wie kommt man von Gemüse, Wasser und Fisch auf eine Praline? — Mit einem Kniff: Es gibt nämlich ein Gemüse, das wie Obst behandelt wird: Den Rhabarber! So griffen wir für die Praline zum Rhabarber-Likör, kombinierten diesen mit sanfter dunkler Schokolade, ohne zu viele Bitterstoffe, gaben noch fruchtige Cranberry, bei deren Ernte Wasser auch eine große Rolle spielt, Erdbeeren und Limette und ein typisches Gewürz hinzu, das in keiner Küche einer wasserreichen Gegend fehlen darf — nämlich Dill! Das paßt? Ja! Probieren Sie es ruhig einmal, denn man kann Schokolade hervorragend würzen! Und so entstand mit Recherche, Wissen, Assoziation und Phantasie aus einer scheinbar unlösbaren Aufgabe eine interessante neue Kreation!

„Rettet die Erde…Sie ist der einzige Planet auf dem es Schokolade gibt.“

– Dianne Castell (Amerikanische Buchautorin)